Rattenzucht

Wenn man Ratten nachzüchten will, sollte man sich vor der Paarung schon um mögliche Abnehmer kümmern. Nicht immer nehmen Zoohandlungen den Nachwuchs an. Dann werden leider viele Ratten ausgesetzt oder getötet, landen in Tierheimen oder sonstwo. Sowas darf eigentlich nicht passieren. Wenn man vorher keine Abnehmer findet, dann sollte man eine Vermehrung der Ratten sein lassen. Es sei denn, man hat selbst genug Platz und will die Jungen behalten.
Ratten sind schon mit 5-6 Wochen geschlechtsreif. Da viele Zoohandlungen sich nicht die Mühe machen, Männchen und Weibchen zu trennen, kommt es vor, dass man ein schon tragendes Weibchen kauft. Dann muss man wohl oder übel durch und muss sich über die Tragezeit, Geburt und Aufzucht der Ratten informieren.

Paarung der Ratten

rattenpaarung
Rattenpaarung

Weibliche Ratten sind alle 4-5 Tage brunftig. Diese Brunft hält nur wenige Stunden an und fällt meist in die Nachtstunden. Dabei sind die Weibchen sehr bewegungsfreudig. Die Rattenböcke erkennen brunftige Weibchen an einem speziellen Duft. Das Männchen verfolgt das Weibchen und geht dabei nicht zimperlich vor. Es beschnuppert das Weibchen pausenlos um den Schwanz. Wenn das Weibchen den Hinterleib in die Höhe reckt und den Schwanz zur Seite legt, ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Nun reitet das Männchen auf. Die Paarung wird während der nächsten 1-2 Stunden ein paar Mal wiederholt. Lässt die Paarungsbereitschaft des Weibchens nach, dann zieht es sich zurück und beißt den Rattenbock weg. Wenn mehrere Männchen im Käfig sind, dann paaren auch sie sich mit dem brunftigen Weibchen.

Trächtigkeit der Ratten

Trächtige Ratten haben eine Tragezeit von 19 – 23 Tagen. Ob ein Weibchen trägt, erkennt man daran, dass ihr Bauch allmählich dicker wird und die Zitzen anschwellen. Außerdem zeigen sie ein deutliches Nestbauverhalten. Jetzt brauchen sie besonders abwechslungsreiches Futter (mehr Eiweiß), absolute Ruhe sowie weiches Material für den Nestbau. Es sollte dringend vermieden werden, laufend in das Nest zu schauen, ob denn schon was passiert ist. Eine Ratte, die ihr Nest verteidigt kann sehr schmerzhaft zubeißen. Die anderen Ratten brauchen aber nicht aus dem Käfig entfernt werden. Sie stören die werdende Mutter nicht.

Geburt und Aufzucht der jungen Ratten

Wenn sich die werdende Mutter verstärkt an den Genitalien, den Zitzen an am Unterbauch leckt, steht die Geburt unmittelbar bevor. Die Geburt erfolgt meist in der

rattenjunge
Rattenjunge
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Nacht oder am frühen Morgen. Ein durchschnittlicher Wurf ist um die 10 Jungtiere groß, es sind aber schon Würfe bis zu 20 Jungtiere bekannt. Normalerweise gibt es bei der Geburt keine Komplikationen, ist jedoch nach einer Stunde immer noch nichts passiert, dann ist ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.
Ratten sind Nesthocker. Sie werden blind und nackt geboren und sind auf die Mutter angewiesen, die sich sehr fürsorgend um die Kleinen kümmert. Manchmal kommt es auch vor, dass sich andere Weibchen des Rudels ebenfalls um die Jungen kümmern. Manchmal kommt es jedoch vor, dass sich andere Rudelmitglieder aggressiv gegen den Nachwuchs verhalten. Dann muss die Mutter mit den Jungen vom Rudel getrennt werden.


Ansonsten ist die Aufzucht der Jungratten nicht besonders schwierig. Ab der 2. Lebenswoche beginnen sie schon im Käfig herumzukrabbeln. Jetzt sind sie besonders lernfähig. Ab der 3. Lebenswoche geht es richtig rund. Jetzt balgen und toben sie im Käfig herum. Nach der 5. Lebenswoche sind sie geschlechtsreif und müssen nun nach Geschlechtern getrennt werden um nicht gleich wieder Nachwuchs zu erzeugen.